Die Woche, in der der Eurovision Song Contest 2020 in Rotterdam stattfinden sollte, hätte für Gjon's Tears die schönste seines Lebens werden können. Der talentierte Sänger wurde vom Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) ausgewählt, um die Schweiz mit seinem Lied "Répondez-moi" beim ESC zu vertreten. Die Vorfreude war groß, die Wettquoten vielversprechend, und die Reaktionen der Fans überaus positiv. Doch dann kam die Corona-Pandemie und zwang zur Absage des ESC, und der schöne Traum zerplatzte.

Gjon Muharremaj, der bürgerlich hinter dem Künstlernamen Gjon's Tears steckt, musste sich statt in Rotterdam in dieser Woche zu Hause aufhalten. "Klar stimmt mich diese Woche ein wenig traurig", gestand er. "Die Vorstellung, jetzt mit meinem Team in Rotterdam zu sein und mitten im ESC-Geschehen zu sein, tut weh." Die Zeit nutzte er, um Medienanfragen zu beantworten und an neuen Songs zu schreiben. Vielleicht würde darunter auch sein Beitrag für das nächste Jahr sein, denn Gjon wurde bereits als Schweizer ESC-Vertreter für die Ausgabe von 2021 bestätigt. "Ich habe schon sehr genaue Vorstellungen, was ich vorschlagen könnte", sagte er. "Nun freue ich mich, dass ich mich voll und ganz auf das Komponieren fokussieren kann."

Die Erwartungen für das Jahr 2021 sind hoch. Mit "Répondez-moi" rangierte der Lockenkopf in den Fan-Rankings ganz oben und schaffte es auch in den Wettquoten unter die besten drei. Im offiziellen Voting des schwedischen Fernsehens landete er auf einem respektablen dritten Platz. "Ich hätte nie mit einem derart schönen Feedback gerechnet, es berührt mich sehr", gestand er. Gleichzeitig spürte er den Druck, der auf ihm lastet, um im nächsten Jahr erneut zu glänzen. "Ich hoffe, dass mein Beitrag für den ESC 2021 ebenfalls solche Emotionen wecken wird."

Am Abend des geplanten ESC-Finales würde Gjon nicht auf der Bühne stehen, sondern den Abend mit seiner Familie verbringen. "Ich werde gemeinsam mit meinen Liebsten die offizielle ESC-Ersatzshow 'Eurovision: Europe Shine a Light' (21 Uhr, SRF 1) schauen, in der er gemeinsam mit den anderen 42 diesjährigen Kandidaten geehrt wird. "Da werde ich bestimmt leuchtende Augen haben", meinte er. "Eventuell aber auch ein weinendes." Das Auswahlverfahren blieb weitgehend dasselbe, und Gjon's Tears wurde mit dem Song "Répondez-moi" für den Eurovision Song Contest nominiert. Obwohl der Song in den traditionellen Eurovision-Wettbüros sehr gut ankam, machte die weltweit grassierende Corona-Pandemie dem Song Contest einen Strich durch die Rechnung, und kein Song aus den 41 Ländern wurde jemals offiziell gevotet.